Seit 1949 lebt der Autor und Regisseur in dieser nie zur Ruhe kommenden Metropole. Zwischen 1962 und 1972 entstand für den WDR das „Pariser Journal“, mit dem er ein breites Fernsehpublikum gewann. Schon damals zeigten seine Interviews mit Stars wie Juliette Gréco, Cathérine Deneuve oder Jean Paul Belmondo eine unverkennbare Handschrift.
Und schon damals berührten Trollers Beiträge über die sozialen Probleme der Stadt und das Engagement einzelner Idealisten. Einer von ihnen lebt noch heute: Abbé Pierre, der mit seiner Lumpensammler-Kommune noch immer Bedürftigen hilft. Heute haben sich die sozialen Brennpunkte in die Vorstädte verlagert. „Ich beginne mein Leben erst mit 30 Jahren“, sagt Samira Bellil, die in einer der Vorstädte aufwuchs und dort dreimal vergewaltigt wurde.
Troller sucht charakteristische Plätze wie den Louvre oder das Geschäftsviertel La Defense auf. Aber auch die besonderen Orte, deren Geheimnis sich nicht selten hinter verschlossenen Mauern und wucherndem Efeu verbirgt. Das unbekannteste Haus zum Beispiel, erbaut von den Brüdern Goncourt, heute renovierungsbedürftiges Streitobjekt oder das geheimnisvollste Haus in der Rue Jacob, wo Natalie Barney, letzte Salondame von Paris, einst ihre Geliebten empfing.
Georg Stefan Troller
2004
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